Einleitung


Das Dorf Eßfeld, das Gegenstand der vorliegenden Arbeit sein soll, liegt ca. 15 km südlich von Würzburg in der Ebene des Ochsenfurter Gaus. Es ist eingebettet in einer seichten Talmulde, die durch das Zusammenmünden dreier kleiner Täler gebildet wird und an deren tiefster Stelle der Saarbach fließt.

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Die Lage Eßfelds auf einem Kartenausschnitt(1) von 1639

Eßfeld wurde 820 erstmals urkundlich erwähnt, jedoch weisen vorgeschichtliche Funde auf eine frühzeitliche Besiedlung hin. Die lange Geschichte unseres Heimatortes wurde bereits von zwei Autoren behandelt. Dr. Paul Beusch veröffentlichte 1907 den ersten Teil seiner Dissertation mit dem Titel "Eßfeld- eine fränkische Bauerngemeinde", 1929 erschien die "Geschichte des Pfarrdorfes Eßfeld im Ochsenfurter Gau" von Pfarrer Dr. Amrhein. Die vorliegende Arbeit soll aber keine bloße Reproduktion der genannten Werke darstellen, sondern hauptsächlich Themenbereiche behandeln, die von den anderen Autoren vernachlässigt wurden. Während Dr. Beusch und Dr. Amrhein sich hauptsächlich auf die mittelalterliche Geschichte Eßfelds konzentrierten, möchte ich als Hauptpunkt das dörfliche Leben darstellen. Außerdem soll das Dorfbild und seine Entwicklung behandelt werden. Den Abschluß bildet eine kurze Chronik der letzten 50 Jahre.

Selbstverständlich dienten beide Autoren als wichtige Informationsquelle, da sie noch Urkunden verwenden konnten, die durch Kriegseinwirkung verlorengingen. Der Mangel an urkundlichem Material stellte allgemein ein Problem dar, da auch vom Eßfelder Gemeindearchiv nur noch Reste vorhanden sind. Der Hauptteil wurde nach der Eingemeindung vernichtet. Die wichtigste Informationsquelle waren mir daher die Erzählungen älterer Einwohner, die im Folgenden aber nicht gesondert als Quelle aufgeführt werden, angegeben werden lediglich schriftliche Quellen und Urkunden.


(1) BOHNACKER, W.: Grundrisse der fränkischen Kartographie